Erotik via Telefon - hat das noch Zukunft?
Senderinnen bei der Abeit
Der Glaube mag Berge versetzen, aber der echte Connaisseur wünscht heute „etwas mehr“. Er will seine Dame sehen – und zwar nicht nur das Gesicht, sondern alles, was sie zu offenbaren bereit ist – und das ist meist alles, was sie hat. Denn die Uhr tickt, und jede Minute bringt Geld, da schadet Schamhaftigkeit nur.
Personalisierung udn Kundenbindung in der Erotikbranche
Doch das ist nicht genug – „Kundenbindung“ bringt auch in der Erotikbranche mehr ein als eine eher unverbindliche „Bedienung“. Man redet nicht mit einer „Senderin“ oder „Porno-Mieze“, sondern verlangt, dass Mandy, Chantal oder Wanda auf dem Bildschirm erscheint – und sogar, dass sie sich erinnern.
Angebote für jeden Geschmack
Inzwischen haben viele Damen ihr Gewerbe auf alles ausgeweitet, was keinen persönlichen Kontakt mit dem Klienten erforderlich macht: Neben dem persönlichen Gespräch via Webcam gibt es live Girl-Girl-Shows, Striptease und andere Vorführungen, wie beispielsweise die beliebten Vorstellungen für Fußliebhaber. Daneben steht das Geschäft mit Fotos in ganz bestimmen Stellungen, die vom Kunden bestellt werden, und Erotik-Videos, die speziell auf Kundenanforderung gedreht werden. Manche der Damen verkaufen einfach alles – vor allem Dinge, die sie am Körper getragen haben und die auch nach dem Versand noch den Duft des Körpers ausstrahlen.
Dazu sei allerdings, so unsere Gewährsfrauen, heute wesentlich mehr nötig als sich hinzusetzen und auf Anrufe zu warten. „Marketing ist das A und O“, sagte eine der Senderinnen, die davon leben können, und sie zählt auch gleich auf, was alles nötig ist: Accounts in Foren und sozialen Netzwerken, verdeckte PR, Twitter, Blogs, Webseiten, intensive Pflege von Kundenkontakten, einen Schriftsteller, der nicht ängstlich ist, über verfängliche Themen wie Dating zu schreiben und ein wenig HTML-Kenntnisse. (1)
Personalisierte Kontakte auch beim Sex-Dating
Die Pflege von Kundenkontakten, so die Inhaberin einer Agentur für Sexkontakte, werde immer wichtiger. „Wir personalisieren unsere Kontakte und sprechen genau das an, was der Kunde bei seinen Besuchen wollte“, sagte sie unserem Schwestermagazin „Liebepur“. Ist ein Kunde längere Zeit nicht mehr online gewesen, bekommt er eine E-Mail – und soweit bekannt, sogar eine SMS. „Der Kunde glaubt häufig wirklich, wir wären persönlich an ihm interessiert“, sagte die Webseitenbetreiberin im Interview, „ich habe mir das bei einem Modegeschäft abgeguckt: Da werde ich auch immer persönlich auf meinen Stil angesprochen.“
Wer glaubt, Marketing sei in der „heißen“ Branche der erotischen Illusionen nicht nötig, der irrt offenbar, denn die Konkurrenz ist groß, und wo dies der Fall ist, muss man sich als Betreiber einiges einfallen lassen, um die Kunden an sich zu binden.
(1) Einen Teil dieser Informationen entnahmen wir einem Artikel in "Jezebel".
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