Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche – Presse-Artikeln nicht blind glauben, sondern alles kritisch überprüfen

Ach du liebes Lieschen – wie war das nun eigentlich mit „Dating“ und Burn-out? Seit der Begriff “Burn-out“ im Zusammenhang mit der Partnersuche von der Presse endgültig verschlissen wurde, taucht nun ein neuer Begriff am Horizont auf: „Dating Fatigue“. Wie schon so oft, ist der Begriff ein Kunstwort, das dem Zeitgeist entsprungen ist, das aber keine wissenschaftlichen Grundlagen hat. Es klingt natürlich unheimlich „gebildet“, ein solches Wort zu benutzen - aber in Wahrheit ist es entlarvend.

Schon mal emotional verfügbar gewesen?

Ganz ähnlich ist es mit dem Begriff „emotionale Verfügbarkeit“, der zwar dem Stand der Wissenschaft entspricht, der aber keine Bedeutung für die Partnersuche hat, bei der jeder Mensch selbst verantwortlich für seine Emotionen ist. Wo der Begriff beim „Dating“ fällt, wird also gemogelt.

Eine neue (amerikanische) Studie gibt sich zwar wissenschaftlich, doch verallgemeinert sie ihre Ergebnisse so, dass wir den Eindruck bekommen, die Ergebnisse würden immer und überall gelten. Die Rede ist von reiferen Damen, die deutlich jüngere Männer bevorzugen. Das ist nicht der Fall, denn die Probanden kamen aus einem ganz besonderen Milieu von Vermittlern und deren Klientinnen und Klienten. Ich selber habe dies erst festgestellt, als ich anhand der Zahlen und Fakten noch einmal nachrecherchiert habe. Mein Ergebnis: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass meiner Leserinnen und Leser jemals damit in Berührung kommen. Immerhin ergab sich eine Tatsache, die auch vorher schon bekannt war: Wer eine Person sehr attraktiv findet, schaut nicht so sehr auf das Alter.

Das Fazit - nichts glauben, alles überprüfen

Bei alledem ergibt sich für mich die Frage, ob Psychologen und Soziologen tatsächlich zum Thema „Liebe“ gehört werden sollten. Ist es die Presse, die gar nicht genug von den vielen, widersprüchlichen „Expertenmeinungen“ bekommen kann? Ohne die Frage zu beantworten: Ich rate dazu, alles zu bezweifeln, was ihr in der Presse über „die Liebe“ lest.

Proovokation: erotische Reisende ohne Beziehungswunsch?

Zuletzt ein provokatives Thema: Menschen, die als erotische Reisende auftreten und dabei möglicherweise niemals in einer Beziehung landen.
Provokativ? Ich habe keinen Widerspruch gehört oder gelesen.

Diese Woche verabschiede ich mich schnell und unauffällig mit einem „Schönen Wochenende“ - und sonst nichts.

Die Suche nach einem jüngeren Menschen für Lust und Liebe

Lust und Liebe - junger Mann, reife Frau
Die sinnliche Sehnsucht nach einem jüngeren Partner oder einer jüngeren Partnerin ist vor Kurzem in die Fänge der Wissenschaft geraten. Die Presse hat diese Forschungen aufgegriffen - doch was stimmt eigentlich?

Das klären wir - jetzt.

Ich nehme an, ihr kennt diese Vorurteile:

Männer suchen meist jüngere Frauen, mit fortschreitendem Alter (etwa ab 40) aber auch deutlich jüngere Frauen.

Frauen hingegen suchen sich oftmals reifere Männer, die im Leben bereits ihren Platz erobert haben und deshalb begehrter sind als Jünglinge.

Die Forscher, die jetzt am Thema arbeiteten, wollen (nach Presseinformationen) allerdings festgestellt haben, dass „Frauen auf jüngere Männer stehen“. Ähnliche Überschriften brachten mich zum Schmunzeln - und dazu, genau nachzulesen.

Seriöse Studie - aber dennoch fragwürdige Ergebnisse

Zur Information: In dieser Studie wurden 6000 Männer und Frauen befragt, die zwischen 22 und 85 Jahre alt waren. Ausgewertet wurden 4000 Blind Dates, die zuvor von einer Partnervermittlung arrangiert wurden.

Zu den Ergebnissen äußerte sich der Forschungsleiter so:

"Nach einem Blind Date fühlten sich die Teilnehmer stärker zu jüngeren Partnern hingezogen, und dieser Trend galt für Männer und Frauen gleichermaßen."

Offenbar haben viele Redakteure diesen entscheidenden Satz überlesen. Denn die Ergebnisse galten für Menschen, deren Blind Dates von einer Agentur vorgeschlagen wurden und sie betrafen ausschließlich den Eindruck nach dem ersten Treffen.

So gelesen, weiß man nun zumindest, dass Frauen heutzutage durchaus ein Interesse an jüngeren Männern haben.

Doch was bedeutet dies?

Frauen bleiben länger attraktiv - auch für jüngere Männer

Nicht viel, wie es scheint. Frauen gelten heute bis zu einem Alter von 50 Jahren durchaus noch als „jugendlich“ und „attraktiv“. Wenn sie also einem „jüngeren“ Mann begegnen, sehen sie in vor allem den Mann, nicht den Wunschpartner.

Die Autoren der Studie wissen das, und im „Stern“ stand es auch so – aber das wissen nur die Menschen, die nicht auf attraktive Überschriften hereinfallen, sondern weiterlesen.

Falls du ähnliche Artikel gelesen hast, in denen die entscheidenden Sätze nicht standen, dann lies bitte mal dies (gekürztes Zitat aus dem Original).

„(Wir haben) … in dieser Studie die tatsächliche Beziehungsbildung nicht erfasst. Es ist möglich, dass sich Frauen anfangs zu jungen Männern hingezogen fühlen, aber irgendwo zwischen dem ersten Date und dem Aufbau einer Beziehung werden diese Paarungen aus älteren Frauen und jüngeren Männern höchstwahrscheinlich verschwinden, wenn es um die Verbindlichkeiten der männlichen Jugend (geht) … wenn Menschen versuchen, einen guten Eindruck zu hinterlassen, sind sie möglicherweise sogar besonders empfänglich für Schmeicheleien von Partnern, die unähnlich zu sein scheinen oder nicht ihren erklärten Idealen entsprechen.“

Was können wir aus der Studie mitnehmen?

Vor allem, dass nichts dagegenspricht, Menschen attraktiv zu finden und sie aus diesem Grund zu begehren, solange beide volljährig sind. Der Altersunterschied kann dabei durchaus variieren – und die Frage, ob eine Beziehung entsteht, wie intensiv sie wird und wie lange sie dauert, war nicht der Forschungsgegenstand.

Was du wirklich wissen solltest: Was willst du von deinem Gegenüber? Eine kurze, heftige Beziehung, die dich wieder „jung werden“ lässt oder eine dauerhafte, verlässliche, aber etwas ruhigere Beziehung?

Aus einem Blind Date kann beides werden – und das ist wirklich das Einzige, was ganz sicher ist.

Hinweise und Anmerkungen:

- Die Studie stand zum Zeitpunkt dieses Artikels hier zur Verfügung.
Der Artikel aus dem "Stern" wurde im Internet veröffentlicht.


Epilog (ergänzt)

Ein kurzer Epilog: Mir fiel das ungewöhnliche Zahlenverhältnis auf. Wenn es 6000 teilnehmende Probanden gab, und von diesen "4000 Blind Dates" ausgewertet wurden, dann ist doch die Frage, welche Resultate sich aus den übrigen Dates ergaben. Der Hinweis, dass es sich bei allen Befragten um Mitglieder einer Partnervermittlung handelt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass es sich um eine untypische Konstellation handelte.

Gedanken zu den ewig „reisenden“ Singles

Ein recht bekanntes Zitat von Robert Louis Stevenson wird dir helfen, Menschen zu verstehen, die dich nicht als Ziel auserkoren haben, sondern eine erlebnisreiche Reise mit dir erleben wollen:

Ich, für meinen Teil reise nicht, um irgendwohin anzukommen, sondern um zu reisen. Die Attraktion ist nicht das Ziel, sondern die Reise selbst.

Auf Singles umgemünzt:

Viele Menschen scheinen Dates einzugehen, um die Attraktion der Frauen oder Männer zu genießen, die sie dabei treffen. Sie planen keinesfalls, eine Beziehung mit ihnen einzugehen.

Wer eine Moral darin sucht, wird sie nicht finden. Menschen, die kurze, heftige Beziehungen suchen, tun dies nicht, um anderen zu schaden. Wer das weiß, wird entweder ihre Nähe suchen oder vor ihnen fliehen.

Ich hörte dieser Tage davon und würde gerne eure Kommentare dazu lesen. Seid ihr bereit?

Emotionale Verfügbarkeit – ein Unwort bei der Partnersuche

Die Suchmaschine bringt es an den Tag: Hunderte von Schönrednern, Erklär-Bären und Küchenpsychologen (Frauen eingeschlossen) wollen uns sagen, was „emotionale Verfügbarkeit“ ist. Wem die Kombination der Worte merkwürdig vorkommt, hat recht. „Emotional“ heißt in einfacher Sprache „die Gefühle betreffend“ und eine Verfügbarkeit bedeutet, dass eine Eigenschaft oder Ressource „auf Abruf“ zur Verfügung gestellt wird.

Klar, dass dieses Unwort in der Welt der Partnersuche gar nichts zu suchen hat? Falls es nicht so ist, folgt nun meine Erklärung.

Das Unwort "Emotionale Verfügbarkeit" unter der Lupe

Gefühle sind unsere höchst privaten Vorstellungen, die aus vielen Eindrücken, Empfindungen und Erfahrungen entstanden sind. Sie sind für niemanden „verfügbar“ außer für uns selbst – und alleine der „Zugriff“ auf diese Ressourcen ist eine Unverschämtheit.

Anders herum: Wer verliebt ist, ist nicht „emotional verfügbar“, sondern die Natur hat eine ihrer höchst wirksamen Drogen eingesetzt, um diesen Zustand herzustellen. Für „etwas verfügbar“ zu sein, setzt voraus, dass eben diese „Verfügbarkeit“ zuvor abgeklärt wurde.

Die ZEIT schrieb einmal, emotionale Verfügbarkeit sei der „Triumph der Durchtherapierten“, was im Rückschluss aber nicht heißt, dass du (oder irgendjemand) man nun eine „durchtherapierte Person“ suchen sollte. Vielmehr ist es ein Hinweis darauf, dass nur diejenigen Menschen darüber sprechen, die bestimmten psychologischen Richtungen angehören.

Was ist emotionale Verfügbarkeit also wirklich?

Im Grunde handelt es sich um einen psychologischen Begriff, der im Verhältnis von Eltern zu Kindern eine Rolle spielt – und dies dahinterstehenden Theorien sind etwas kompliziert. Bei Liebes- und Paarbeziehungen kommt ein guter Schuss Esoterik dazu, der den Begriff des „Fühlens“ ausweitet. Beispiele wären „intensive Gefühle“, auch „tief empfundene Gefühle“ oder dergleichen. Gelegentlich wird auch die Fähigkeit erwähnt, „authentisch“ oder „einfühlsam“ mit Gefühlen umzugehen.

Was ist daran wirklich psychologisch?

Wer wirklich wissen will, was das Thema bedeutet, muss einige psychologische Kenntnisse besitzen und sich in die Fachausdrücke der Psychologen hineindenken. Relativ einfach wird der Begriff im „Dorsch“ erklärt.

Warum ich den Begriff für ein Unwort halte

Zwischen Erwachsenen gibt es keinen Anspruch, für irgendjemanden „emotional verfügbar“ zu sein. Wer emotional ansprechbar oder erreichbar sein will, bekundet dies aus freien Stücken – es ist also eine Art Angebot – mehr nicht. Wenn von Emotionen die Rede ist, haben wir als Erwachsene als keine „Ansprüche“. Deshalb ist es gut, beide Möglichkeiten zu haben: einmal, Emotionen zu geben und dann wieder, sich diese von anderen schenken zu lassen.

Informationen, Quellen:

Artikel in einer Lifestyle-Zeitschrift
Artikel in der ZEIT (Abo nötig), Zitat aber offen verfügbar).
DORSCH unter "Bindungsentwicklung".
Neu in "Realfeelings" - genauer erklärt, wo die Probleme des Begriffs liegen.

Dating und „Fatique“ - gibt es so etwas überhaupt?

Die Abwandlungen von Dating-Burn-Out sind vielfältig, währen die Ursachen immer noch unbekannt sind – falls ein derartiges Phänomen überhaupt existiert.

Keine Erschöpfung - sondern falsche Voraussetzungen

Ich sage es mal krass: Für die vielen Enttäuschungen mit sogenannten Dating-Applikationen gibt es zwei wichtige Gründe: Zu hohe Erwartungen einerseits und Überschätzung der eigenen Möglichkeiten andererseits. Ich will gerne einräumen, dass auch der Zeitgeist sowie die die Versprechungen der Anbieter ihren Teil dazu beitragen.

Falsche Vorgehensweise und trügerischer Zeitgeist statt „Fatique“ (Fatigue)

Weil Burnout nicht gut klingt und zudem beim Thema völlig unangebracht ist, haben geschickte PR-Leute nun „Dating Fatique“ erschaffen. Es bedeutet im Zusammenhang mit der Partnersuche so gut wie gar nichts. In der Langform bedeutet der Begriff „Ermüdung durch zu viele aussichtslose Versuche, einen geeigneten Partner oder eine Partnerin zu finden.“

Entstanden ist das Phänomen allerdings nicht ausschließlich aus dem Zeitgeist, denn es war vorhersehbar. Denn seit einigen Jahren wird das sogenannte „Dating“ von Menschen betrieben, die in keiner Weise darauf vorbereitet sind und zudem glauben, dass dies auch nicht nötig ist.

Künstliche Intelligenz als Schlagwort der Anbieter

Inzwischen wird behauptet, dass es technische Verfahren (KI) gibt, den Richtigen oder die Richtige zu finden – ein alter Hut, frisch verpackt in ein Wort, das kaum Aufschluss über den Wortinhalt gibt: „Künstliche Intelligenz“.

Tatsächlich können die Anbieter mit dem Wort "KI" recht gut verschleiern, dass es in Wahrheit keine objektiven Kriterien für die Partnersuche und Partnerwahl gibt - und wenn es etwas nicht gibt, versagt eben auch die KI. Andererseits ist KI auch ein Mittel für Betrüger(innen), die auf diese Weise besonders zugkräftige Profil erstellen können und sogar in der Lage sind, „positive“ Chats zu erzeugen. Also Vorsicht, wenn von KI oder AI die Rede ist.

Mit dem wissenschaftlichen Begriff Fatique hat das angebliche Phänomen übrigens gar nicht zu tun.

Nachtrag: Der Begriff "Fatigue" sowie der Begriff "Fatique" werden im Internet durchaus auch in professionellen Beiträgen alternativ verwendet. Laut Herkunft und auch nach dem Duden ist jedoch "fatigue" die richtige Schreibweise.