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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Psychoexperimente auf Dating-Seiten: na und?

"Nach dem Gutachten haben Sie 90 Prozent Übereinstimmung"


Angeblich soll es ja einen Mini-Aufstand der Mitglieder der Single-Börse OK Cupid gegebene haben, als herauskam, dass ihre „Kompatibilität“ bewusst manipuliert wurde.

Allerdings geschah dies zu Testzwecken, und die Benutzer wurden hernach informiert – also war alles durchaus ehrenhaft.

An dieser Stelle wäre nun die Frage zu stellen, wie sinnvoll solche Tests überhaupt sind. Wenn nämlich die Behauptung „ihr passt zusammen“ der Grund dafür ist, auch wirklich zusammenzukommen, dann ist der Hintergrund der Tests ziemlich irrelevant. Mit anderen Worten: Die Empfehlung, einander zu treffen, zählt mehr als das Testergebnis.

Das konnte OK Cupid an mehreren Beispielen beweisen. Hatte zum Beispiel ein Benutzer „schwache“ (30 Prozent) Übereinstimmungen, so würde er mit dem potenziellen Partner nur mit einer zehnprozentigen Wahrscheinlichkeit mehrfach kommunizieren. Gaukelt man ihm aber vor, die Übereinstimmung sei 60 Prozent, so würden sich die 10 Prozent auf 16 Prozent ändern: Die Chancen für ein Treffen wären damit deutlich gestiegen.

Wer die wirklichen Hintergründe der Psycho-Tests auf „Kompatibilität“ kennt, weiß auch, wie umstritten sie sind. Tatsächlich werden nicht nur abenteuerliche, weitgehend veraltete Annahmen über die Persönlichkeit zugrunde gelegt, sondern es wird sogar behauptet, es gäbe „wissenschaftliche“ Matching-Verfahren für die Liebe – und das existiert nun einmal nicht.

So gesehen, sind alle Partnersuchenden kaum mehr als Versuchskaninchen in einer Welt, die zwar „psychologisiert“ ist, die aber über keine Psychologie verfügt, die „Zuneigung“, also die Anziehungskraft bei Paaren erklärt. Und da keines der Dating-Unternehemn überprüfbare Kriterien preisgibt, hat, wird es wohl auch weiterhin so sein: Das beste Match ist Glückssache. Hinzu kommt noch: Bei dem „Gleich-und-Gleich-Fimmel“, der sich mittlerweile in den Hirnen der Psychologen eingenistet hat, könnte es sein, dass die „besten Matches“ einfach nur zu langweiligen Begegnungen führen. Auch darauf gibt es bereits Hinweise.

Bild: nach einer historischen Illustration von Paul Proett, retuschiert und ergänzt

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