Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Warum es Schlampen gibt

Poseirende 50-er-Jahre Frau, als "Schlampe" aufgemacht

In einer Welt, in der es ganz normal wäre, „sexuell“ zu sein, gäbe es keine Schlampen. Es ist aber nicht normal. Sexuell zu sein geziemt sich nicht für eine „rechte“ deutsche Frau.

Man sagt, die Schlampe würden nicht also solche geboren, sondern sie machte sich dazu. Aber wer sagt das? Sind es nicht diejenigen Frauen, die „Schlampen“ benötigen, uns sich selbst als edel und schwer zugänglich zu präsentieren? Die Psychologen sagen „Abwärtsvergleich“ dazu. Krass ausgedrückt: Solange es Huren gibt, freuen sich die „Soliden“, und solange es „Schlampen“ gibt, hoffen veredelte Frauengestalten auf gute Positionen für den Heirats- oder Karrieremarkt.

Träume, Wünsche, Sehnsüchte? Was in den Gehirnen vorgeht, geht niemanden etwas an. Inzwischen wissen wir: Frauen müssen gar nicht den dritten Blusenknopf öffnen, um zu Schlampen zu werden. Es reicht völlig, ein Buch zu schreiben, das von den Damen Edelmenschen als „Perversion“ angesehen wird, wie dies bei Charlotte Roche der Fall war. Genau das ist das Prinzip: Überall dort, wo sich eine Brustwarze oder Vagina offen zeigt, sei es optisch oder gedanklich, treten Frauen auf, die stolz verkünden, „ihre“ habe noch niemand gesehen außer ihren Ehepartnern.

Schlampenverdacht wegen Selfies 2014
Was, das ist euer einziger Stolz? Sonst nichts?

Schlampen sind selten stolz. Bücher scheibende „Offizial-Schlampen“ werden ausgegrenzt, und die „Wohlanständigen“ unter den Frauen finden dies ganz richtig. Was ist denn schon eine Schlampe? Der Abstieg auf der Stufenleiter der Würde ist ihr sicher – und er wird nicht ausschließlich und in erster Linie von Männern vorangetrieben, sondern von Frauen.

Sicher, manche Frauen versuchen, auch ihr „Schlampensein“ mit Stolz zu tragen, aber das erfordert Mut, Entschlossenheit und Selbstbewusstsein. Denn die Gegner „da draußen“ sind gut gewappnet mit ihren Korsetts der Wohlanständigkeit. Sie bilden Seilschaften, die Parteien- und Gruppen übergreifend Bestand haben. Moderne Femegerichte, die nach überkommenen Regeln aus Bürgertum und Religion Menschen verurteilen. Das Prinzip ist dabei einfach – sie versuchen, die eigene Wollust und die „schmutzigen Gedanken in ihren eigenen Hirnen den „anderen“ zuzuweisen. Nein, sie töten nicht … sie versuchen nur, sogenannte „Schlampen“ wie Aussätzige zu markieren. Und sie fühlen sich außerordentlich wohl dabei.

Dazu sagt Vicky Amesti in „Les Petits Plaisirs“ (sehr lesenswert):

Solange es das Konzept der Schlampe gibt, können Mädchen und Frauen … (an diesen) ... Platz verwiesen werden. „Anständige Mädchen“ müssen die Strategien erlernen und verinnerlichen, die sie davor schützen, eine Schlampe zu werden.


Ich fürchte, das „Modell Schlampe“ wird es noch lange geben. Und eben auch die Femegerichte, die den Stab über alle brechen, die öffentlich zu ihren Lüsten und Begierden stehen.

Doch dürfen wir uns (und Sie sich) fragen, wer wohl die festere Persönlichkeit hat: Jene, die als „Schlampen“ auftreten und selbstbewusst damit leben,, oder jene erbärmlichen Existenzen, die es nötig haben, sich von diesen Frauen abzusetzen.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen