Der nackte Mann – nie so hübsch wie die nackte Frau?
Nackte Braut für lüsterne Voyeure
Männer? Oh. Frauen schienen an nackten Männern nicht interessiert zu sein, und für Männer waren „nackte Kerle“ nur dann interessant, wenn sie diese gewisse Neigung verspürten, die damals unter Strafe stand. Wie schön, ästhetisch und begehrenswert männliche Körper sein können, zeigte erstmals (1986) der junge Fotograf Robert Mapplethorpe, ein absoluter Meister des Lichtbilds, der besonders schwarze Haut zum Leben erwecken konnte wie kein anderer. Er starb bereits mit 42 Jahren an AIDS.
Als Statue gern gesehen, als Fotografie weniger: der nackte Mann
Der Unterschied zwischen dem 19. Jahrhundert und dem 21. Jahrhundert ist freilich, dass sowohl Frauen wie auch Männer schon einmal das andere wie auch das gleiche Geschlecht (1) nackt gesehen haben. Nacktheit ist also nichts Besonderes – aber ein wunderschöner Körper, der wie ein Stillleben fotografiert wurde, ist eben auch heute noch schön und selten.
Schön und gut – nicht alle Männer sind wirklich hübsch, und nicht alle Frauen haben den Körperbau der Venus. Aber ist es nicht gerade die wunderschöne Ausnahme, die wir im Bild sehen wollen?
Stattdessen sehen wir heute oftmals Selfies – fade Bildchen, schlecht belichtet, mit absonderlichen Hauttönen. Wollen wir die wirklich sehen? Nackt oder mit billigen Fummeln vor dem Badezimmerspiegel fotografiert? Nein, nein – auch Kerle nicht, wirklich nicht. Denn so rein privat wirkt Herr Mustermann gewöhnlich in seiner Kleidung attraktiver als nackt. Und Frau Mustermann eigentlich auch.
Dennoch könnten wir eigentlich ruhig unsere Scham-Maske ablegen, wenn uns ein wirklich schöner Mensch entgegenstrahlt und uns an seinem Körper wenigstens mit lustvollen Blicken erfreuen. Ästhetik ist eigentlich geschlechtsneutral - oder etwa nicht?
Anmerkung: Wir raten, diesen Link nicht in Anwesenheit von Arbeitskollegen zu öffnen.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt