Dating "vor" Tinder war nicht so – sondern ganz anders
Verhökern und verhökern lassen - zu Urgroßvaters Zeiten
Aber der eigentliche Dating-Impuls der 1980er Jahre bestand in dem Boom der Zeitungsanzeigen. Sie erschienen – in den Wochenendausgaben der Bürgerblätter, in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ für die gebildeten (inklusive der Lehrerschaft). Außerdem in zahllose Gratiszeitung, die ihnen teils mehrere Seiten widmeten, und vor dem Internet (wo sie auch zunächst erschienen) auch noch ind en sogenannten „Stadtzeitungen“ (auch Stattzeitungen genannt) , die sich vor allem an junge Leute wandten.
Es war – komplizierter als heute. Und galt als ziemlich verrufen. Die „Anzeigenbekanntschaft“ war ein Schimpfwort, aber man lernte wirklich nicht nur Lehrerinnen kennen, sondern “alles, was gegen 30 noch frei war“. Darunter waren – das kann ich versichern – neben einigen wirklich bedauernswerten Exemplaren auch einige Frauen, die ausgesprochene Schönheiten waren und unter ihnen auch solche, die sich tatsächlich als Partnerinnen eigneten.
Obwohl alles sehr spannend war, wünsche ich mir diese Zeiten nicht zurück. Es war eine elende Quälerei mit Briefen, Telefonaten und etwas ungewöhnlichen Begegnungen. Und das Ansehen? Man nannte die Anzeigenspalten, auch „Resterampe“. Und der Stammtisch wusste natürlich, wer sich hier traf: alle Frauen, die keinen „abgekriegt“ hatten, und Männer, die „einen an der Waffel“ hatten.
Anmerkung: Die Beispiele stammen aus einer früheren Epoche.
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die liebeszeitung am : Liebe Woche: Populisten, Übergriffe und eine Klitoris
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Die "Liebe Woche" ist diesmal so gar nicht lieb ausgefallen. Ja, und ich habe mich geärgert. Über Hamsterbeschlüsse und andere Regierungskapriolen. Allerdings habe ich mich auch gefreut .. am Mut, endlich einmal in Schulen über die Klitoris zu sprechen. F
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