Warum "Dating" sich nur schwer erklären lässt
Ein kleines Vorwort: Die ganze Welt versucht derzeit, die Schwierigkeiten der Partnerwahl mit Informationen aus „Sozialen Medien“ zu begründen. Hinzu kommen Psychologen und Psychologinnen, die den gleichen Ansatz verfolgen. Und schließlich wäre da noch die Online-Dating-Branche. Sie versucht, eine Dating-Kultur zu vermitteln, die in Wahrheit nur Schall und Rauch ist.
Irgendwann musste das ZDF sich ja „auch mal“ mit dem Thema „Dating-Apps“ beschäftigen. Dabei allerdings nimmt die Redaktion in Kauf, lediglich das aufzugreifen, was in der letzten Zeit im Internet die Runde macht. Nehmen wir mal einen Satz:
Die Redakteurinnen verwenden dabei das Wort „Dating-Kultur“. Tatsache ist: Eine Dating-Kultur gab es vor Einführung des Online-Datings nur in den USA. Richtig wäre, dass sich die Art des Kennenlernens auch durch die Einführung des Internets in Deutschland verändert hat. Ist es ein Wunder? Die Art, wie wir Waren auswählen, hat sich schließlich auch verändert.
Lesen wir weiter, so erkennen wir ein typisches Vorurteil gegen alle Arten des Kennenlernens durch Medien:
Diese Betrachtung entspricht bestimmten Ritualen, wie sie etwas bei „Tanztees“ oder anderen Veranstaltungen üblich waren. Bei anderen Arten des Kennenlernens, ob mithilfe von Medien, Personen oder beispielsweise zum Essen, Wandern oder ähnlich, war dies nicht der Fall. Gewiss „kannte“ man die Person manchmal, oder sie fiel jedenfalls auf. Aber wer erst „spät“ einen Partner (eine Partnerin) suchte, lernte sie erst wirklich während einer längeren Begegnung kennen. Die Aussage ist also falsch. Richtig wäre: Zwar sind Eindrücke wie das Verhalten, der Geruch oder die Stimme wichtig - aber sie werden erst bei einer längeren Begegnung wirksam.
Sucht, Spieltrieb und Ziele
Recht haben die Autorinnen damit, dass der Spieltrieb gelegentlich zu suchtartigem Verhalten führt. Aber auch hier wäre einzuwenden, dass dies eine Frage der Einstellung ist: Wer einen Partner oder eine Partnerin sucht, verfolgt ein Ziel. Wer „Hot or Not“ mit Dating-Programmen spielt, betreibt kaum mehr als ein Spiel. Und wer beides nicht voneinander zu unterscheiden weiß, der hat auch noch andere Probleme mit der Realität.
FOMO - ein Phänomen oder eine krasse Fehleinschätzung der Suchenden?
Wie sieht es nun mit dem angeblichen Trend des FOMO, der „Angst, etwas zu versäumen“ aus? Tatsächlich existiert das Phänomen, aber hat es etwas mit der Angst zu tun, den besten Partner oder die beste Partnerin zu „verpassen“?
Eine ganz andere Erklärung dafür zu finden, ist relativ einfach: die grassierende Selbstüberschätzung. Oder noch viel einfacher: Wenn jemand den eignen Marktwert zu hoch einschätzt, neigt er oder sie ständig zu Fehlentscheidungen. Es handelt sich also um eine Fehleinschätzung des Marktwerts, die man selbstverständlich auch psychologisch begründen kann.
Warum wir uns nur als Person erfolgreich vermarkten können
Nachdem ich dies alles las … hübscher Versuch. Aber im Grunde bleibt eine Frage unbeantwortet: Ein Mensch sucht eine Chance, sich erfolgreich zu vermarkten – und wie kann er das schaffen?
Nun, ich denke, das ist ein vernünftiger Ansatz, um die Welt der Partnerschaften zu verstehen. Eine „App“ ist möglicherweise ein Werkzeug, das zum Ziel führen könnte. Aber sie ist kein Selbstzweck.
Und noch ein Nachsatz: Ich habe hier bewusst nicht über die Liebe gesprochen. Wenn wir sie in den Mittelpunkt stellen, brechen alle Annahmen und Meinungen über „das Kennenlernen“ ohnehin zusammen.
Zitatenquelle: ZDF.
Irgendwann musste das ZDF sich ja „auch mal“ mit dem Thema „Dating-Apps“ beschäftigen. Dabei allerdings nimmt die Redaktion in Kauf, lediglich das aufzugreifen, was in der letzten Zeit im Internet die Runde macht. Nehmen wir mal einen Satz:
Die Dating-Kultur hat sich in den letzten Jahren verändert. Mit der Entwicklung der ersten Dating-App wurde nicht nur das Online-Dating, sondern der gesamte Dating-Markt revolutioniert.
Die Redakteurinnen verwenden dabei das Wort „Dating-Kultur“. Tatsache ist: Eine Dating-Kultur gab es vor Einführung des Online-Datings nur in den USA. Richtig wäre, dass sich die Art des Kennenlernens auch durch die Einführung des Internets in Deutschland verändert hat. Ist es ein Wunder? Die Art, wie wir Waren auswählen, hat sich schließlich auch verändert.
Lesen wir weiter, so erkennen wir ein typisches Vorurteil gegen alle Arten des Kennenlernens durch Medien:
Doch … ist die Nutzung von Dating-Apps auch mit Nachteilen und Problematiken verbunden. Während wir beim persönlichen Kennenlernen in der realen Welt alles von unserem Gegenüber wahrnehmen können, fehlen beim Online-Dating bestimmte Eindrücke wie Geruch oder Klang der Stimme. Für die Wahrnehmung einer Person und der anschließenden Beurteilung, ob man diese näher kennenlernen möchte, sind solche Eindrücke jedoch essenziell.
Diese Betrachtung entspricht bestimmten Ritualen, wie sie etwas bei „Tanztees“ oder anderen Veranstaltungen üblich waren. Bei anderen Arten des Kennenlernens, ob mithilfe von Medien, Personen oder beispielsweise zum Essen, Wandern oder ähnlich, war dies nicht der Fall. Gewiss „kannte“ man die Person manchmal, oder sie fiel jedenfalls auf. Aber wer erst „spät“ einen Partner (eine Partnerin) suchte, lernte sie erst wirklich während einer längeren Begegnung kennen. Die Aussage ist also falsch. Richtig wäre: Zwar sind Eindrücke wie das Verhalten, der Geruch oder die Stimme wichtig - aber sie werden erst bei einer längeren Begegnung wirksam.
Sucht, Spieltrieb und Ziele
Recht haben die Autorinnen damit, dass der Spieltrieb gelegentlich zu suchtartigem Verhalten führt. Aber auch hier wäre einzuwenden, dass dies eine Frage der Einstellung ist: Wer einen Partner oder eine Partnerin sucht, verfolgt ein Ziel. Wer „Hot or Not“ mit Dating-Programmen spielt, betreibt kaum mehr als ein Spiel. Und wer beides nicht voneinander zu unterscheiden weiß, der hat auch noch andere Probleme mit der Realität.
FOMO - ein Phänomen oder eine krasse Fehleinschätzung der Suchenden?
Wie sieht es nun mit dem angeblichen Trend des FOMO, der „Angst, etwas zu versäumen“ aus? Tatsächlich existiert das Phänomen, aber hat es etwas mit der Angst zu tun, den besten Partner oder die beste Partnerin zu „verpassen“?
Eine ganz andere Erklärung dafür zu finden, ist relativ einfach: die grassierende Selbstüberschätzung. Oder noch viel einfacher: Wenn jemand den eignen Marktwert zu hoch einschätzt, neigt er oder sie ständig zu Fehlentscheidungen. Es handelt sich also um eine Fehleinschätzung des Marktwerts, die man selbstverständlich auch psychologisch begründen kann.
Warum wir uns nur als Person erfolgreich vermarkten können
Nachdem ich dies alles las … hübscher Versuch. Aber im Grunde bleibt eine Frage unbeantwortet: Ein Mensch sucht eine Chance, sich erfolgreich zu vermarkten – und wie kann er das schaffen?
Nun, ich denke, das ist ein vernünftiger Ansatz, um die Welt der Partnerschaften zu verstehen. Eine „App“ ist möglicherweise ein Werkzeug, das zum Ziel führen könnte. Aber sie ist kein Selbstzweck.
Und noch ein Nachsatz: Ich habe hier bewusst nicht über die Liebe gesprochen. Wenn wir sie in den Mittelpunkt stellen, brechen alle Annahmen und Meinungen über „das Kennenlernen“ ohnehin zusammen.
Zitatenquelle: ZDF.
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