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Persönlichkeitsbasiertes Matching - der späte Griff in die Psycho-Mottenkiste

Ich kann mich nur noch wundern – nachdem das Matching nach „Carl Jung“ inzwischen in der Mottenkiste verkommt, wird es in der Werbung neu belebt.

Zitat (1):

Insbesondere das Myers-Briggs-Modell und das Big-Five-Modell sind die Basis für die verschiedenen Persönlichkeitstypen und basieren unter anderem auf den Theorien von Psychiater Carl Jung.


Das Leben 1921 – und der Herr Jung

Es wird nun Zeit, mal die Jahreszahlen festzustellen: C.G. Jung lebte von 1875 bis 1961 – ein großer Teil seines Lebenswerks fiel in das erste Quartal des 20. Jahrhundert. Bekannt ist sein versuchte, Persönlichkeitsmerkmale zu klassifizieren. Vor gut 100 Jahren also. Ist die Welt seither angehalten worden? Oder ist die Wissenschaft in eine Art Dornröschenschlaf verfallen?

Das Leben in Amerika kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieg

Ich las von „16 verschiedene Persönlichkeitstypen“. Woher weht da der Wind? Ganz klar. Da klingen die Glocken und der Name zweier Frauen dringt in meinen Kopf: Katharine Cook Briggs und Isabel Myers. Zu der Zeit, als sie ihr System entwickelten (1944), fehlten auch in der USA die Männer, um Wirtschaft und Verwaltung aufrechtzuerhalten. Und was braucht man dann? Eine Art psychologische Berufseignungsprüfung für Frauen. Das Meyers-Briggs-Verfahren nach den Gedanken von C. G. Jung war geboren. Die USA von 1944? Unsere Väter, Großväter oder Ur-Urgroßväter haben vielleicht noch eine vage Kenntnis davon, welche Lebensweisen damals existierten.

Die "moderne" Psychologie im Jahr 1990

Die moderne Variante der Überlegungen von C.G Jung wurden etwa 1990 erneut popularisiert – und damals euphorisch gefeiert. Der Ansatz war ähnlich wie zuvor – die Basis bildeten Introversion und Extraversion sowie vier weitere Eigenschaften, die etwas sinnvoller aufbereitet wurden als zuvor. Das war alles recht nett, bevor sich herausstellte, dass es bei den „Big Five“ möglicherweise gar nicht um „die“ Persönlichkeit ging, sondern eher um Verhaltensweisen.

Gibt es überhaupt eine festgelegte Persönlichkeit?

Kürzlich wurde bestritten, dass es überhaupt ein gültiges Klassifikation-System für „die Persönlichkeit“ gibt. Dennoch werden die „Großen fünf“ offiziell auch weiterhin als Errungenschaft der modernen Psychologie gefeiert. Mehr und mehr wird die gesamte Konstruktion allerdings bezweifelt – und dies hauptsächlich, weil sich die Persönlichkeit durch Begegnungen verändert. Übrigens auch dadurch, dass du Beziehungen eingehst. Das jedenfalls ist, stark vereinfacht, der heutige Stand der Wissenschaft.

Was sagt uns das?

Vor allem, dass es nicht auf spezifisch „psychologische“ Faktoren ankommt, sondern auf Fertigkeiten und Fähigkeiten. Fähigkeiten können durchaus von psychologischen Faktoren und vor allem vom sozialen Lernen beeinflusst worden sein, doch werden sie dadurch nicht zu Persönlichkeitsmerkmalen.

Und nun: Willkommen im ersten Quartal des 21. Jahrhunderts, das auch schon bald zu Ende geht.

(1) Zitat nach TrendyOne

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