Was nicht den Konventionen entspricht …
Die Tageszeitung überrascht mich mit einem Artikel über Fetische. Nur damit das mal klar ist: Fetische sind eigentlich keine. Aber in einer Zeit, in der Humpty Dumpty an der Universität lehrt, spielt auch das keine Rolle mehr. Man fühlt sich so frei, den Dingen Namen nach Gutdünken zu geben.
Tatsächlich geht es um „Kinks“ – nein, nicht um Königshäuser, sondern um Damen und Herren, die abweichende Vorstellungen haben von einem erfüllten Sexualleben. Wobei der Knackpunkt soeben berührt wurde: „Abweichend“ heißt das Wort. Wenn etwas abweicht, muss es einen Normalzustand geben – das sagen jedenfalls die Gesetze der Logik.
Und dann leuchtet mich mit blauen Gänsefüßchen gespicktes Zitat an (1):
Ich frage das Lexikon für Kinder, weil ich mich ungern durch Definitionen in Bildungsbürger-Deutsch wühle. Es sagt mir, was eine Konvention ist: (2)
Gut, also was erwarten wir und was wird eingehalten?
Erwarten, so weiß ich es noch aus alter Zeit, sollten wir in der Liebe gar nichts, sondern uns daran erfreuen, welche Gefühle sie uns schenkt. Und wenn zwei erwachsene Personen diese Gefühle mögen und teilen, dann geht mich das nichts an.
Und ich denke weiterhin darüber nach, was eine sexuelle Konvention ist und wie ich herausfinden kann, was eine Norm ist, wenn es um die Liebe geht. Oder um erotische Sensationen. Oder um Sex.
Bevor ich verdammt werde: Ich weiß so gut wie du und alle anderen, dass es wegen unterschiedlicher Vorlieben beim Essen, in der Religion, in der politischen Auffassung oder beim Sex Konflikte geben kann. Und ja, ich freue mich, dass es Therapeuten gibt, die sich damit beschäftigen.
Ich wundere mich nur, dass es nach wie vor Menschen gibt, die wissen, was normal ist und öffentlich darüber reden.
(1) Aus der LVZ vom 6. Juni 2024 (Printausgabe)
(2) Zitat aus einem Kinderlexikon
Tatsächlich geht es um „Kinks“ – nein, nicht um Königshäuser, sondern um Damen und Herren, die abweichende Vorstellungen haben von einem erfüllten Sexualleben. Wobei der Knackpunkt soeben berührt wurde: „Abweichend“ heißt das Wort. Wenn etwas abweicht, muss es einen Normalzustand geben – das sagen jedenfalls die Gesetze der Logik.
Und dann leuchtet mich mit blauen Gänsefüßchen gespicktes Zitat an (1):
Kink als Oberbegriff bedeutet ein sexuelles Verhalten, das nicht den Konventionen entspricht.
Ich frage das Lexikon für Kinder, weil ich mich ungern durch Definitionen in Bildungsbürger-Deutsch wühle. Es sagt mir, was eine Konvention ist: (2)
Mit dem Begriff "Konvention" bezeichnet man auch Umgangs- oder Verhaltensregeln, die von den meisten Menschen erwartet und eingehalten werden.
Gut, also was erwarten wir und was wird eingehalten?
Erwarten, so weiß ich es noch aus alter Zeit, sollten wir in der Liebe gar nichts, sondern uns daran erfreuen, welche Gefühle sie uns schenkt. Und wenn zwei erwachsene Personen diese Gefühle mögen und teilen, dann geht mich das nichts an.
Und ich denke weiterhin darüber nach, was eine sexuelle Konvention ist und wie ich herausfinden kann, was eine Norm ist, wenn es um die Liebe geht. Oder um erotische Sensationen. Oder um Sex.
Bevor ich verdammt werde: Ich weiß so gut wie du und alle anderen, dass es wegen unterschiedlicher Vorlieben beim Essen, in der Religion, in der politischen Auffassung oder beim Sex Konflikte geben kann. Und ja, ich freue mich, dass es Therapeuten gibt, die sich damit beschäftigen.
Ich wundere mich nur, dass es nach wie vor Menschen gibt, die wissen, was normal ist und öffentlich darüber reden.
(1) Aus der LVZ vom 6. Juni 2024 (Printausgabe)
(2) Zitat aus einem Kinderlexikon
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