Von gestreichelten Zungen und abgeschleckten Fingern

Die Zunge in der passiven Rolle
Ihr habt schon gemerkt – wir begeben uns auf „vermintes“ Gebiet. Denn so sehr die Zunge bei den bekannten „oralen Lüsten“ aktiv eingesetzt wird, so selten übernimmt sie eine passive Rolle. Eine Ausnahme bildet der Zungenkuss, wenn er nicht „fordernd“ eingesetzt wird. Bei ihm schlängeln sich durchaus zwei Zungen umeinander, um sich gegenseitig zu beglücken. Aber mit dem Finger oder mehreren Fingern die Zunge zu streicheln? Wem käme das in den Sinn? Und ist das nicht furchtbar abartig?
Wundersame Praktiken
Was immer es bedeutet und wie immer es betrachtet wird - du wirst im Internet nicht sehr viele Informationen darüber finden. Allerdings ist das nicht untypisch für entsprechende Praktiken. Denn es handelt sich um meist um unterwürfige Männer und dominante Frauen, die zwei unterschiedliche „Nischentechnik“ zur sinnlichen Beherrschung anwenden. Beide gelten als „kindisch“ oder „albern“, weil sie weder heftige Orgasmen auslösen noch in anderer Weise spektakulär sind.
Das sinnliche Streicheln der Zunge
Im ersten Fall wird eine Person (meist der Mann) gebeten, die Zunge möglichst weit auszustrecken, während die zweite Person die Zunge mit den Fingerkuppen streichelt. Dabei entstehen allerlei sinnliche Gefühle, aber diese „Behandlung“ wird möglicherweise nicht als „sexuell“ eingestuft. Manche sagen, es sei eine Geste der Unterwerfung und entsprechende Männer seien eben „Masochisten“.
Selten in den Vordergrund gerückt: Zunge schleckt Finger
Im zweiten Fall führt eine Person die Finger einzeln oder als „Doppelpack“ in den Mund der zweiten Person ein, die aufgefordert wird, leidenschaftlich an den Fingern zu saugen. Dieser Vorgang hat eine ähnliche Wirkung wie der Zungenkuss, kann aber viel länger ausgeführt oder wiederholt werden. Normalerweise wird der Mann dabei eine deutliche Erregung spüren und zugleich davon befremdet sein. Die Erregung liegt möglicherweise an einer ähnlichen Stimulation wie beim Zungenkuss, die Befremdung darin, dass der Mann an seine bisexuellen Anteile denkt. Es kann durchaus sein, dass diese Art von „unterwerfender Stimulation“ im Vorfeld des „Peggings“ eingesetzt wird, um den Mann in Situation einzuführen, die er während dieses Rollenspiels einnimmt. Ja, sehr frivol, in der Tat – aber inzwischen allgegenwärtig.
Nun, stellt sich bereits eine leichte Rötung auf deinen Wangen ein, liebe Leserin, lieber Leser? Nein, wir haben keinesfalls alles gesagt. Wenn du unvorsichtig eine Suchmaschine nach solchen Dingen befragst, wirst du möglicherweise etwas sehen, was dich zu heftigeren Reaktionen bringt als „nur“ zu erröten. Lass es lieber bleiben, wenn du an zärtlichen Berührungen interessiert bist.