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 Liebeszeitung - Liebe, Beziehungen und viel mehr.

Warum wurde die „Geschichte der ‚O‘“ so berühmt?

Das Kleid der O - Version für Prüde ...
Die meisten Menschen kennen die „Geschichte der O“ vom Hörensagen oder aus Filmen. Diejenigen, die es zuerst lasen, ahnten allerdings den literarischen Wert. Dennoch glaubten sie zu erkennen, dass es sich um Männerklischees über Frauen handelte. Behauptet wurde auch, dass Frauen „niemals“ ein solches Werk schreiben könnten. Kurz: Die vielen Irrtümer über sexuelle Fantasien der Frauen wurden männlichen Autoren zugeschrieben, wobei auch das böse Wort „Pornografie“ fiel.

Seit einigen Jahren steht fest, wer die Autorin war - Anne Declos, besser bekannt unter ihrem Pseudonym Dominique Aury. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon eine alte Dame, die stark auf die 90 zuging. (1)

Klischees der Kritik

Der Roman gehört sicher nicht zu der Literatur, die unsere Literaturpäpste üblicherweise hochjubeln – und auch nicht zu jenen, die Psychologinnen ihren Töchtern empfehlen würden. Die „völlige Selbstaufgabe“, die „Auslieferung an Männer“ und die „kranken Fantasien“, die in die „O“ hineingeschrieben wurden, sind nicht real, sondern Puzzlesteine in einem Kunstwerk.

Ein Kunstwerk der Fantasie

Ein Kunstwerk im wahrsten Sinne des Wortes – ein erotisches Märchen, das alle Grenzen sprengt – das ist dieses Buch. Es zeigt eine weibliche Fantasie ohne Schutzhülle, die auf die Spitze getrieben wurde, um einem Mann zu imponieren. Es landete letztlich auch im Bücherschrank der gebildeten Frauen, die sich schon immer mit interessanten erotischen Themen auseinandergesetzt hatten. Vergleiche mit der viktorianischen Ära sind dabei durchaus angebracht. In diesem Zusammenhang sind die eigenen Worte der Autorin durchaus aktuell (1).

Wer bin ich schließlich, wenn nicht der stille Teil von jemandem, der die … Tiefen des Imaginären mit Träumen kommuniziert, die so alt sind wie die Welt selbst?

Die Zeit der 1950er und die Rolle der „gewöhnlichen“ Frauen

Der literarische Wert einerseits, die aufwühlende sexuelle Erregung beim Lesen andererseits, schließlich die Moralapostel und Berufsempörer in Feuilleton und Boulevard trugen zum Erfolg des Buches bei. Als es erschien (1954), herrschten noch völlig andere Annahmen über das, was Frauen bewirken können als heute - in Frankreich wie in Deutschland. Wer die Zeit noch erlebt hat, egal in welchem Alter, wird sich erinnern, wie die „Rolle der Frau“ zugleich emotional verherrlicht und gesellschaftlich abgewertet wurde.

Was bleibt heute davon?

Heute gibt es andere, heftigere Schilderungen weiblicher Fantasien – mache handeln von der Unterwerfung, andere durchaus auch von der Dominanz. Einige sind sogar literarisch interessant – aber das bemerkt heute kaum noch jemand. Andere wieder sind so entsetzlich schlecht oder überspitzt grausam, dass man besser die Finger davon lässt.

(1) NewYorker
Mehr Kurzinformationen beispielsweise bei Grin.

Gleich und Gleich – Psychologie entmystifiziert

Immer wieder wird von psychologischer Seite behauptet, dass Partnersuchende nach „gleichen“ oder „ähnlichen“ Persönlichkeiten suchen würden. Dafür gäbe es auch einen Namen: die Homogamie („Heirat unter Gleichgesinnten“, (1)). Der Makel an all diesen Thesen: Es geht dabei überwiegend darum, um beide die gleichen Weltanschauungen haben, meist als „Nomen“ und „Werthaltungen“ bezeichnet.

Von der Forschung in die Küchenpsychologie

Wenn solche Aussagen einmal dort angekommen sind, wo sie verbreitet werden, also im Volksmund, in Publikumszeitschriften, Blogs oder sozialen Netzwerken, wird schnell eine Küchenpsychologie daraus:

Gleich und gleich (Homogamie) ist die beste Ehevoraussetzung.

Das Beispiel mag zeigen, dass eine ungenaue Definition der Begriffe enorm schnell zur Verfälschung von wissenschaftlichen Arbeiten führt. Ob dies klammheimlich sogar erwünscht ist, mag jeder selber entscheiden, denn gleich (oder unterschiedliche) politische, religiöse oder andere Weltanschauungen kann man leicht abfragen – bei Eigenschaften ist dies erheblich schwieriger.

Machen wir einen Versuch, die Wahrheit herauszufinden?

Paare, die langfristig zusammen sind, haben tatsächlich oft ähnliche Werthaltungen. Zum einen ist dies selbstverständlich, denn sie haben sich großenteils in einem vergleichbaren Milieu kennengelernt, sodass eine solche „psychologische“ Behauptung nicht überrascht. Zum anderen könnte es durchaus sein, dass sie sich aneinander angepasst haben. Und logischerweise waren ihre Vorstellungen dann nicht von Anfang an gleich. Auch das Gegenteil ist möglich: Weltanschauliche Fragen werden oft heiß gekocht, solange die Menschen jung sind – und nachdem sie sich mit vielen unterschiedlichen Realitäten auseinandergesetzt haben, flachen die „Spitzen“ ab.

Werden Paare mit ähnlichen Wertvorstellungen glücklich?

Nehmen wir nun einmal an, Paare hatten tatsächlich ähnliche Wertvorstellungen – wurden sie damit glücklich?

Bei Befragungen werden in der Regel nur Paare berücksichtigt, die langfristig zusammen waren und deren Ehe zum Zeitpunkt der Befragung noch existierte. Was ist mit jenen, die auseinandergegangen sind? Wie viele von ihnen hätten „eigentlich“ eine lange, glückliche Ehe führen müssen? Ich vermute am vorwitzig, dass der Grund für die Trennungen im emotionalen Bereich lagen. Politische Ausrichtungen sind nun einmal kein ewiges Bindemittel.

Und wie ist es mit jenen, die nach den Vorstellungen der Psychologen und Soziologen „ähnliche Normen“ hatten? Welche Normen hat man dabei konkret untersuchen können? Wurden sie wirklich „glücklich“? Oder blieben sie zusammen, weil die Normen sie miteinander verbanden?

Der anfangs zitierte Behauptung hat jedoch einen anderen, entscheidenden Mangel: Sie sagt nicht aus, was als „ähnliche Merkmale“ eingestuft wurde. Ein bisschen "Weltanschauung" reicht da kaum aus, um den Beweis zu führen.

Eine einfache Bahauptung ist kein Beweis - aber ebenso richtig

Ich sage es mal ein einem Satz: Die besseren Partner sind immer diejenige, deren Liebe sie zusammenhält und deren Eigenschaften alltagstauglich sind.

Das ist zwar keine Wissenschaft, aber genauso so wahr oder unwahr wie alles, was Wissenschaftler über Beziehungen angeblich „herausgefunden“ haben.

Fakt aus der Forschung: obwohl man bei etwa 80 bis 90 Prozent der Paare „ähnliche Merkmale“ in weltanschaulichen Fragen, Bildung und Intelligenz feststellte, waren typische „Persönlichkeitsmerkmale“ keinesfalls ebenso gleich. Das ist besonders wichtig, weil die meisten Partnerübereinstimmungstests auf Persönlichkeitsmerkmalen basieren– erstaunlicherweise mit dem Schwerpunkt „extravertiert“ oder „introvertiert“. Wer es nicht weiß: psychologische Partnerübereinstimmungstests basieren überwiegend auf diesem Merkmal.

(1) Homogamie wäre die korrekte Bezeichnung, in manchen Texten heißt es aber abweichend "Homophilie", also "Liebe unter Gleichgesinnten". Beispiel: Deutschlandfunk Auch in der KI-Anfrage wurde zuerst "soziale Homophilie" beschrieben.

Zitat: Immerwährende Behauptung, in zahlreichen Veröffentlichungen zitiert.

Die besten Tipps für erfolgreiches Kennenlernen …

Die besten Tipps für das Kennenlernen im Internet? Sie haben sich seit 25 Jahren nicht verändert.

1. Personen aussuchen, die möglicherweise passen könnten.
2. Zeigen, dass du Interesse an ihnen hast.
3. Wenn jemand interessiert ist, Kontakt aufnehmen. Wenn möglich Telefonkontakt, dann Video-Call.
4. Möglichst bald persönlich verabreden.
5. Wenn es sofort „funkt“, ein weiteres Date verabreden.
6. Beim nächsten Date klären, ob die „Rahmenbedingungen“ stimmen.
7. Wenn der Rahmen stimmt, Beziehungen vertiefen - auch sexuell.
8. Bei „vielleicht“ nicht bedrängen, aber die Möglichkeit offenlassen.
9. Beim „Nein“ oder bei zu langem Schweigen die Person vergessen und einem neuen Kontakt folgen.
10. Dating unterbrechen, wenn es mehre Male schiefgeht. Dann an deiner Persönlichkeit arbeiten oder die Kennenlern-Methode wechseln.


Einverstanden? Schreibt mal, ob es für euch ähnlich war …

Die Woche: realistisch sein - die beste Methode bei der Partnersuche

Einfache Sätze beschreiben die Realität oft besser als „psychologische Modelle“. Zum Beispiel dieser Satz:

Je höher die Erwartungen, umso größer ist das Risiko eines Misserfolgs.

In der sogenannten „positiven“ Psychologie wird oft die Kraft selbsterfüllender Prophezeiungen beschrieben. Nimmt man das Geheimnisvolle“ aus dieser These heraus, so bleibt dies:

Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist eine Annahme über die Zukunft, die dazu führt, dass der Träger sein Erleben und Verhalten so ändert, dass diese Annahme tatsächlich real wird.

Prüfstein Realität

Damit sind wir wieder in der Realität: Verhalten ändern (oder anpassen) und die Sache wird anders verlaufen – ob besser, wird sich schnell herausstellen.

Die Liebeszeitung versucht ständig, das wilde Gewirr psychologischer, soziologischer, religiöser und weltanschaulicher Denkweisen in die Realität zurückzubringen – und das versuchte die Redaktion diese Woche besonders intensiv.

Gesundheitliche Risiken? Nein, gewöhnliche Lebensrisiken

Die Beiträge endeten heute mit einer Betrachtung über angeblich Gesundheitsrisiken beim Online-Dating, die jeden Tag wieder durch die Presse summen wir Bienenschwärme. Fazit: Es gibt Gefahren, aber erstens sind die meisten von anderer Art, und zweitens betreffen sie längst nicht alle Menschen. Und überhaupt: Jeden Tag, an dem wir aufstehen, begeben wir uns in Gefahren.

Der Dating-Frust der gefräßigen "Nehmer"

Zuvor habe ich über den Dating-Frust geschrieben. Den könnte man zwar auch als „Krankheit“ bezeichnen, aber auch als ein Risiko aller Menschen über 30, die zum „Stamm Nimm“ gehören. Sie wollen zu viel und fallen damit auf die Nase. Sind sie dort gelandet, dann suchen sie nach „Schuldigen“. Dabei gibt es gute Gründe, über sich selbst nachzudenken.

Neuer Presse-Psycho-Trend: Danxity

Weiter geht es mit „Danxity“ und all dem Unsinn, der in diesem Modebegriff steht. Fazit: Einbetonierte Lebensentwürfe sind weitaus gefährlicher als die Angst, entweder zu versagen oder aber auch angenommen zu werden.

Wer nach Lösungen für sich selbst sucht – bitte schön. Alles, was du wissen musst, steht in diesem Artikel: Wie du Hemmungen und Probleme löst oder überwindest.

Kleine Hinweise, Coaching und der Rest

Ein kleiner Artikel „dazwischen“ gibt euch eine einfache Botschaft: Handelt einfach so, wie es euch gefällt – und sucht euch jemanden, der euch gut tut.

Coaching - Methoden wie vor 100 Jahren?

Was ich von „Coaching“ halte, dürfte bekannt sein. Inzwischen ist das „Coaching“ allerdings an eine kritische Grenze gekommen. Kurz und knapp: Bestehende Eigenschaften kannst du selber feststellen und ausbauen. Und die angeblich so tollen „psychologischen“ Techniken? In ihnen steckt das Müffeln von 100 Jahren, als die ersten „Erfolgsseminare“ in die Welt gebracht wurden.

Verlieben und Wissenschaft - viele Annahmen, wenig Fakten

Übrigens: Eine Wissenschaft über das Verlieben existiert nicht. Es gibt eine Natur, die sich beobachten lässt und deren Strategien wir kennen. Es gibt aber auch nahezu tausend Meinungen, die auf kaum mehr basieren als auf Annahmen.

Kommt unsere Kritik überhaupt an? Offenbar etwas mehr als noch vor ein paar Monaten. Mehr dazu in meinem Artikel.

Und damit rein ins Wochenende - ich hoffe, ihr verliebt euch über alle vier Ohren. Vier? Zwei reichen auch.

Das Gesundheitssystem, der Dating-Frust und die Statistik

Das Gerede vom Dating-Frust oder Dating-Burn-out oder gar Dating-Fatigue entstammt überwiegend einer einzigen Quelle. Genau genommen sagt diese allerdings nur aus, dass viele Kunden die „Nase voll“ vom Online-Angebot haben. Wenn man meine Ausdrucksweise auf „vornehm“ übersetzt, klingt sie so:

Auf die Frage, wie oft sie sich durch Dating-Apps emotional, geistig oder körperlich erschöpft fühlten, erlebten insgesamt 78 % dieses Gefühl manchmal, oft oder immer.

Leiden unter Misserfolgen

Im Grunde drückt auch diese „gehobene“ Formulierung allerdings nur aus: Sie sind enttäuscht und leiden vor allem unter ihrem Misserfolg.

Bei Misserfolgen fühlen wir uns nicht gut

Nun ist klar, dass man sich bei vielen Misserfolgen nicht sehr wohlfühlt, aber das ist kein „Burn-out“ und schon gar kein „Fatigue“, sondern schlicht und einfach „Enttäuschung der Erwartungen“. Was letztlich nur heißt: Die Erwartungen waren mit einiger Sicherheit zu hoch. Zum Teil waren die Anbieter daran schuld, weil ihre Versprechungen auf keinen Fall mit den Erfolgschancen übereinstimmten. Doch sie können nicht verantwortlich gemacht werden, wenn der Kunde ohnehin unrealistische Hoffnungen hegt.

Gib es ein beschreibbares Gesundheitsrisiko beim Online-Dating?

Wie auch immer - mit „wissenschaftlichen“ Krankheitsbegriffen kann man Menschen imponieren, die sich ansonsten nicht mit Süchten, Frust oder Entsagungen beschäftigen. Und insofern wundert es nicht, wenn insbesondere Gesundheitseinrichtungen Warnungen verbreiten, Online-Dating könne ein Gesundheitsrisiko sein. Doch andere Risiken überwiegen bei Weitem - ungeschützter Geschlechtsverkehr mag als Beispiel dienen.

Auf der Suche nach der Wahrheit - nüchterne Betrachtungen

Etwa zwei Drittel der Kunden von an sich empfehlenswerten Online-Dating-Unternehmen finden dort keinen Partner (keine Partnerin) – ich will mich um ein Paar Prozent hin und her nicht streiten. Aber diese Quote wurde vor Jahren einmal von einem sehr erfolgreichen Unternehmen veröffentlicht und durch Beobachter bestätigt. In vielen anderen Fällen waren es deutlich weniger „Treffer“ oder eine Beziehung war nur ein Nebenziel der Suchenden.

Am Ende der Spirale der Enttäuschungen hockt der Frust

Nach psychologischen Gesetzen (1) werden die Aussichten mit jedem Misserfolg tiefer in die Psyche eingegraben, sodass es eine Weile dauert, bis die Kunden am „Ende der Spirale“ angekommen sind und sich enttäuscht abwenden. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind dies im Schnitt über drei Viertel aller Suchenden aus allen Nischen des Online-Datings. Daher überrascht es mich nicht, wenn Statistiker behaupten, 78 Prozent „der Befragten“ würden unter „Online-Dating-Burn-out“ leiden. Richtig gelesen heißt dies: Sie sind davon erschöpft einen Partner oder eine Partnerin zu suchen. Ebenso unsinnig ist im Prinzip, dass in einer deutschen Studie nur rund 34 Prozent der Befragten angaben, sie hätten „niemanden gefunden, der infrage käme“. Würde der Rückschluss lauten: 66 Prozent haben jemanden gefunden, der infrage gekommen wäre, dann wäre das eine ausgezeichnete Quote – aber leider völlig unrealistisch.

Das Gesundheitssystem und die menschliche Natur

Eine der Kernfragen blieb dabei überantwortet: Warum interessiert sich das Gesundheitssystem plötzlich für die Partnersuche? Sollten unter den „frustrierten“ und irregeleiteten Kunden tatsächlich einige „ausgebrannte“ Personen befinden, so wären die Krankenkassen natürlich involviert. Doch niemand weiß, wie viele Frauen und Männer erst „durch“ Online-Dating in das Dilemma ständiger Enttäuschungen hineingerutscht sind. Immerhin sind schlechte Erfolgsquoten, sagen wir einmal zehn Prozent, immer noch besser als die Chancen, in der Lotterie zu gewinnen. Und für Männer – um einmal für sie zu sprechen - ist es schon ein Riesenerfolg, auf zehn Anfragen ein einziges Date zu bekommen. Wohlgemerkt: ein Date – nicht etwa eine Beziehung

Das Fazit: Hohe Erwartungen - tiefe Enttäuschungen

Nimmt man alles zusammen, so wird vor allem klar: Die Enttäuschungen erwachsen aus den Erwartungen. Das ist mehr als verständlich – aber daran können die meisten Betroffenen etwas ändern. Und der Rest hat vielleicht mehr Freude an einem erfüllten Singleleben als irgendwann das Rattenrennen um eine Ehe zu gewinnen.

(1) Thorndike’s law of effect.

Weitere Quellen:
Statistiken und Zitat: Forbes.
Dating-Frust: Liebeszeitung.